Vegan in aller Munde

Vegane Ernährung ist IN

Vegane Ernährung ist in – aber ist sie auch sinnvoll?

Zweifellos ist die vegane Ernährung und somit auch das Angebot an veganen Produkten in den Läden in den letzten Jahren geradezu explodiert.
Vor 10 Jahren wusste man noch kaum, was Veganismus überhaupt ist. In den Restaurants fand man noch keine so spezielle Produkte. Im Supermarkt bekam man höchstens Tofu oder vielleicht noch Sojamilch. Heute ist der Veganismus und vegane Produkte im wahrsten Sinne des Wortes in aller Munde!
Warum eigentlich? Die Gründe, warum man sich vegan ernähren kann, sind deutlich vielfältiger als nur auf Tierliebe begrenzt. Zugegeben, Tierliebe ist ein wichtiger Aspekt davon, aber bei weitem nicht der einzige.

 

Das Wohl der Tiere …
… steht tatsächlich an erster Stelle!

Wenn man Veganer fragt, warum sie eigentlich vegan leben, antworten vermutlich die meisten von ihnen – gerade die jungen – dass es ihnen vor allem ums Tierleid geht. Massentierhaltung kann man einfach nicht unterstützen und man kann es drehen und wenden wie man will: 98% aller Fleischprodukte, die konsumiert werden, stammen nun mal aus Massentierhaltung. Auch wenn noch so viele Menschen behaupten, sie kaufen nur Bio-Fleisch beim Bauern um die Ecke!
Die Wahrheit sieht leider ganz anders aus.
Kühe, die angebunden im Stall stehen, Schweine, die sich niemals auch nur um die eigene Achse drehen können, die niemals in ihrem Leben das Tageslicht sehen – mal abgesehen von der Fahrt zum Schlachthof – da muss man wirklich kein ausgesprochener Tierliebhaber zu sein, um dies abscheulich und nicht unterstützenswert zu finden.
Kälber werden schon am ersten Tag von ihrer Mutter getrennt, damit die Milch der Mutterkuh für den Menschen abgezweigt werden kann. Hochleistungskühe haben entzündete Euter, Puten leben auf engstem Raum, männliche Küken werden bei lebendigem Leib geschreddert, weil sie keine Eier legen können aber eben auch nicht genügend Fleisch ansetzen.

Die ganze Tierhaltung, so wie sie jetzt ist, ist pervertiert und in keiner Weise moralisch vertretbar.

Es stimmt schon: Dies ist wohl der wichtigste Aspekt beim Veganismus. Eine gewisse Ethik und Moralvorstellung verbieten es einfach, dass man auf diese Art mit fühlenden Lebewesen umgeht.

Die Gesundheit

Aber auch der gesundheitliche Aspekt ist absolut nicht mehr von der Hand zu weisen. Während Fleisch früher noch als ein Stück Lebenskraft galt, weiß man heute, dass es leider auch für zahlreiche Zivilisationskrankheiten verantwortlich ist – vor allem, wenn man solche Unmengen davon zu sich nimmt, wie es bei den meisten Menschen der Fall ist.
Tierische Eiweiße im Übermaß sind nämlich längst nicht so gut wie früher angenommen – ganz im Gegenteil. Man vermutet sogar einen Zusammenhang zwischen Kuhmilch und Brust- sowie Prostatakrebs. Logisch überlegt ist schon alleine aus biologischer Sicht Kuhmilch ja auch fürs Kälbchen da und nicht etwa für den Menschen. Maximal ein Jahr lang werden Säugetiere (also auch wir Menschen) gesäugt, dann ist es Zeit für andere Nahrung. Zumindest hat es die Natur so für uns vorgesehen.
Außerdem ist Fleisch aus Massentierhaltung leider oft schon gar nicht mehr in der Qualität zu bekommen, wie man es sich wünscht. Genauso auch Milch und Milchprodukte und generell tierisches Eiweiß. Multiresistente Keime, Eiter in der Milch aufgrund entzündeter Euter, antibiotikabelastetes Hühnerfleisch – das alles führt dazu, dass Fleisch schon lange nicht mehr das gute Image hat wie einst.
Mittlerweile empfehlen sogar immer mehr Ärzte, so oft wie möglich auf Fleisch zu verzichten. Wenn heute ein Vegetarier oder Veganer zum Arzt kommt, kassiert er nicht mehr nur wie früher ein fassungsloses Kopfschütteln, sondern vielmehr Zustimmung. Die Zeiten haben sich also auch hier ganz klar gewandelt. Zahlreiche Studien belegen sogar, dass Vegetarier und Veganer länger leben als Fleischesser! Immer vorausgesetzt natürlich, sie ernähren sich ausgewogen und nicht etwa von vegetarischen oder veganen Fertigprodukten und Fast-Food. Bei den so genannten Pudding-Vegetariern ist der gesundheitliche Aspekt nämlich auch nicht vorhanden.
Im Übrigen wird in den USA und in Australien von der offiziellen Ernährungsgesellschaft (ADA)  schon lange eine vegane Ernährung für alle Altersgruppen und Menschen – auch für Schwangere und Stillende – empfohlen.

Die Umwelt!

Auch wenn einem das Wohl der Tiere und die eigene Gesundheit schnurzegal sind – die Umwelt ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt beim Thema Veganismus. Der ökologische Fußabdruck ist beim Veganer nämlich um ein Vielfaches besser als beim Allesesser. Kein Wunder, ist doch die gesamte Tierindustrie für bis zu 51% aller gefährlichen CO2 Gase zuständig. Das ist mehr als die Industrie und der Verkehr zusammen.
Produkte nicht-tierischen Ursprungs können deutlich umweltfreundlicher hergestellt werden als tierische Produkte. Für ein Rinder-Steak braucht man ganze 4000 Liter Wasser, dieselbe Menge an Getreide braucht nur ein Zwölftel davon. Ein Glas Milch immerhin noch 200 Liter Wasser, eine Tasse Tee hingegen nur 30 Liter.
Schade, dass so viel Menschen diese Tatsache außen vor lassen. Beim Duschen zwar auf jeden Liter Wasser achten, dann aber ständig Fleisch auf dem Teller liegen haben.

Die Ernährung weltweit!

„Kümmere dich mal lieber um hungernde Kinder als um Tiere“ – das bekommt wohl jeder Veganer irgendwann mal zu hören. Dabei tut er doch beides: laut neuester Studien der Oxford University könnten bis ins Jahr 2050 ganze 8 Millionen Menschenleben gerettet werden, wenn die Welt jetzt sofort vegetarisch werden würde. Natürlich ist das eine utopische Vorstellung. Es zeigt aber ganz deutlich, was Sache ist! Nämlich dass die Weltbevölkerung locker ernährt werden könnte, wenn man anstatt Tierhaltung auf den entsprechenden Flächen Getreide anbauen würde. Mit Nahrung aus Pflanzen können nämlich 10-mal so viel Menschen ernährt werden, als wenn mit genau diesen Pflanzen zuerst ein Schwein ernährt werden muss.

Was gibt es für Nachteile bei der veganen Ernährung?

Wenige!
Wenn man es wirklich richtig macht und sich ausgewogen ernährt, dann ist laut jetzigem Wissensstand der Wissenschaft einzig das Vitamin B12 ein möglicher Mangel. Man sollte sich aber vor Augen führen, dass auch ein Allesesser sich ausgewogen ernähren muss. Das passiert aber in den seltensten Fällen. Bedenkt man, dass die meisten Tiere Vitamin B12 ebenfalls schon lange nicht mehr selber bilden, sondern auch künstlich zugefüttert bekommen, kann man dieses Vitamin ja eigentlich auch selber supplementieren und nicht erst den Umweg über die Kuh nehmen. Alle anderen Nährstoffe kann man durchaus auch in ausreichender Menge aus Pflanzen bekommen.
Ganz klar: Die Zeichen stehen auf Wechsel. Auch wer meint, er können nicht von jetzt auf morgen Vegetarier und Veganer werden – was ja eigentlich verständlich ist – sollte immer mal wieder einen veganen Tag einlegen. Oder anstatt der liebgewonnen Kuhmilch mal zur Mandel- oder Sojamilch greifen.

Neues ausprobieren ist angesagt!

Übrigens: vegan schmeckt ausgesprochen gut – probier es einfach mal aus!

Und unter uns –   Fasten ist der perfekte Einstieg   um

1.  seine Ernährungs-und Lebensgewohnheiten zu ändern und um
2.  gleich damit zu beginnen!