Sprossen – Powerfood Nr. 1
Sprossen – kerngesund!
Wenn du deine Ernährung auf sinnvolle Weise ergänzen willst, dann solltest du in Erwägung ziehen, regelmäßig Sprossen zu dir zu nehmen. Kaum ein anderes Lebensmittel steckt so voller Vitamine und Nährstoffe wie gekeimte Saaten, Körner und Hülsenfrüchte. Vor allem im Winter ist das eine Überlegung wert, da zur dunklen und kalten Jahreszeit nicht so viel frisches Obst und Gemüse verfügbar ist wie im Frühling und Sommer.
Warum sind Sprossen eigentlich so gesund?
Sie sind richtige kleine Nährstoffbomben. Einige behaupten sogar, man sollte täglich mindestens eine ganze Hand davon verzehren, um sich wirklich gut mit den darin steckenden Vitalstoffen zu versorgen. Wenn die kleinen Samenkörnern austreiben, steckt in den jungen Trieben eine ganze Menge an Power: sie beinhalten viel Vitamin B1, B2, C, E, Niacin und auch Folsäure. Noch dazu haben sie einen außerordentlich hohen Anteil an Mineralstoffen und Ballaststoffen.
Bereits die Chinesen wussten vor 5000 Jahren, dass Sprossen etwas ganz Besonderes sein müssen. Dieses Wissen ging allerdings wieder verloren und diese kleinen Powerkörner gerieten einige Zeitlang in Vergessenheit. Erst vor ca. 200 Jahren sprach es sich in Europa herum, dass Sprossen besonders reich sind an Vitamin C sind und man somit mit ihnen hervorragend der gefürchteten Seefahrerkrankheit Skorbut vorbeugen kann.
Heute sind Sprossen vor allem – aber nicht nur – bei Vegetariern und Veganern sehr begehrt.
Welche Sprossen sind besonders gesund?
Gesund sind grundsätzlich alle. Eine Sonderstellung nehmen aber tatsächlich die Brokkolisprossen ein. Was man nämlich dem grünen Gemüse nachsagt – dass es gut sein soll gegen Krebs – trifft auf die Sprossen noch in gesteigertem Maße zu. Das liegt vermutlich an dem darin enthaltenen Senföl Sulforaphan.
Wie schmecken Sprossen?
Ganz unterschiedlich! Es kommt sehr darauf an, um was für eine Sorte es sich handelt. Von süßlich bis herb ist alles dabei. Was davon jetzt am besten schmeckt, ist wie immer schlichtweg Geschmackssache. Am besten, du probierst dich einfach mal durch, die Auswahl ist schließlich groß genug. Die meisten Menschen sind leider immer noch der Ansicht, dass Sprossen zwar gesund sind, aber eben leider nicht gut schmecken. Das kann man allerdings so nicht stehen lassen – einfach deswegen, weil alle Arten von Sprossen ein bisschen anders schmecken.
Was gibt es für Sorten?
Jede Menge! Bekannt und eher gängig sind Alfalfasprossen, Bambussprossen und Mungobohnensprossen. Aber man kann Sprossen tatsächlich aus fast allen Samen ziehen, wie zum Beispiel aus Weizen, Klee, Linsen, Radieschen, Kichererbsen, Kohlrabi, Buchweizen oder auch Sonnenblumen. In gekeimtem Zustand ist der Anteil der darin enthaltenen Vitamine übrigens noch deutlich höher.
Wozu passen Sprossen eigentlich?
Generell fast zu allem. Vor allem schmecken sie lecker auf Butter- oder Käsebrot. Auch wer sein Brot mit anderen Belägen isst wie z.B. mit pflanzlichen Aufstrichen, kann diesen durch ein paar Sprossen noch auf leckere und gesunde Art und Weise aufpeppen. Außerdem kannst du sie auch prima in jede Art von Salat geben, sie passen zu Burgern, in Wraps, zu Suppen oder auch zu allen Gemüsegerichten. Es spricht nichts dagegen, quasi jedes Gericht mit ein paar Sprossen zu versehen. Vor allem asiatische Gerichte werden mit Mungobohnen oder Bambusspsorssen aufgewertet.
Sprossen kaufen oder selber ziehen?
Das kannst du halten wie du willst. Im Fachhandel und auch im Bioladen gibt es bereits fertig gekeimte Sprösslinge im Kühlregal zu kaufen. Echte Kenner ziehen sich aber irgendwann ihre Sprossen auf der Fensterbank selber. Denn das geht ganz einfach und es ist natürlich preisgünstiger, als bereits fertig gekeimte Sprossen zu kaufen.
Du brauchst dafür allerdings ein spezielles Sprossenglas, welches aber schon für kleines Geld im Fachhandel erworben werden kann. Dann kaufst du entweder eine fertige Samenmischung oder Samen einer bestimmten Sorte, die allerdings als Sprossensamen gekennzeichnet sein sollten und schon kann es losgehen. Je nach Art der Samen müssen diese einen halben oder einen ganzen Tag lang im Glas in Wasser eingeweicht werden. Am besten du orientierst dich daran, was auf der Verpackung angegeben ist. Danach muss das Glas zweimal täglich ganz mit Wasser gefüllt und die Samen darin gespült werden. Damit das Wasser danach abfließen kann, stellt man das Glas schräg – durch das Sieb im Deckel kann es komplett ablaufen. Das machst du so lange, bis die Sprossen deutlich sichtbar sind. In der Regel dauert es 3-5 Tage.
Allerdings gibt es einen Wermutstropfen: Sprossen sind immer ein Stück weit auch anfällig für Keime und Krankheitserreger. Daher solltest du immer auf große Hygiene achten, wenn du die Sprossen selber ziehst. Das heißt, dass das Glas samt Deckel nach jedem Gebrauch gründlich gereinigt werden muss. Auch das Abspülen darf nicht vergessen werden. In der feuchten Umgebung gedeihen nämlich nicht nur die Sprossen, sondern auch verschiedene andere Keime. Im Sommer ist die Gefahr leider noch höher als im Winter. Mehr als 23°C tut den Sprossen jedenfalls nicht gut – dann vermehren sich die Keime leider viel zu schnell. Riechen die Sprossen unangenehm, sollten sie weggeworfen werden.
Wenn du ganz sichergehen willst, dann koche die fertigen Sprösslinge kurz in etwas Wasser ab.