Schrothkur

Schrothkur

Schrothkur – was ist das?

Zählt die Schrothkur eigentlich auch zum Fasten? Oder ist sie vielmehr zum Abnehmen geeignet, also eine Diät? Was muss man bei einer Schrothkur eigentlich beachten? Was darf man essen, was nicht?

Eins steht fest: die Schrothkur ist ein wenig speziell. Wie genau diese „Kur“ funktioniert und was man damit bewirken soll, erfährst du in diesem Artikel.

 

Schrothkur zum Abnehmen?

Die Schrothkur, soviel gleich vorweg, ist eigentlich keine klassische Form des Fastens, auch wenn hier immer wieder Verzicht geübt wird. Eigentlich ist die Schrothkur viel eher zum Abnehmen gedacht, was sie vom Fasten schon mal eindeutig abgrenzt bzw. unterscheidet. Eine Gemeinsamkeit mit der Fastenkur hat sie aber doch: der Körper soll dabei entschlackt werden. Sie ist aber auch nicht wirklich eine Diät – vermutlich liegt sie irgendwo dazwischen.

Ihren Namen hat sie von einem Fuhrmann Johann Schroth, der diese Art von Diät im Jahre 1820 erfand.

 

Trockentag und Trinktage

Ein wichtiges Merkmal der Schrothkur ist das Einteilen in Trinktage und Trockentage. An letzteren, so wurde es ursprünglich empfohlen, darf nur wenig getrunken werden: erlaubt sind weniger als ½ Liter pro Tag und dies ausschließlich Weißwein. Das mag sich zwar ganz nett und verlockend anhören, ist aber nicht wirklich gesund. An den Trinktagen darf zwar mehr Flüssigkeit zu sich genommen werden, aber auch hier liegt der Focus eindeutig auf Weißwein.

 

Die Schrothkur damals und heute

Tatsächlich ist die ursprüngliche Form dieser „Kur“ mittlerweile etwas abgewandelt worden und daher unterscheidet sich die Schrothkur, die man heute durchführt doch einigermaßen vom „Original“. Denn die Sache mit dem Weißwein ist in dieser Form nicht zeitgemäß und auch nicht gesund.

Heute wird an Trockentagen weiterhin wenig getrunken, oftmals ist dies z.B. eine Pflaumensuppe, die die Verdauung anregen soll. An Trinktagen gibt es viel Gemüsesuppe und Kräutertees.

 

Was darf gegessen werden?

Der Schwerpunkt bei einer Schrothkur liegt auf Brei, nämlich Grießbrei, Haferbrei und Reisbrei. Gekochtes Gemüse, getrocknetes Obst und trockene Brötchen sind ebenfalls erlaubt. Sehr verlockend hört sich das allerdings zugegebenermaßen nicht wirklich an. Frisches Obst steht im Übrigen bei einer Schrothkur nicht auf dem Speiseplan. Generell wird empfohlen, dass die Ernährung in dieser Zeit arm an Eiweiß, Salz und Fett sein sollte – das wiederum ist ja grundsätzlich schon mal nicht verkehrt. Der Schwerpunkt bei der Ernährung liegt eindeutig auf wertvollen Kohlenhydraten.

 

Feucht-warme Wickel zur Unterstützung

Damit der Körper wirklich entschlackt, sollen zusätzlich noch regelmäßig feuchtwarme Wickel angelegt werden. Dies jedoch sollte am besten von erfahrenen Fachkräften durchgeführt werden.

Kritik an der Schrothkur

Du ahnst es vielleicht schon: die „klassische“ Schrothkur ist zumindest im Original ziemlich veraltet und entspricht nicht mehr den aktuellen Erkenntnissen in Bezug auf Ernährung oder Gewichtsreduktion. Wenig trinken, wenig frisches Obst und Gemüse, kombiniert mit viel Alkohol – das kann eigentlich nur ein falscher Ansatz sein. Im Grunde genommen ist die Schrothkur auch keine klassische Diät, sondern sie soll nebenher auch entschlacken. Die ursprüngliche Form der Schrothkur ist also schlichtweg nicht zu empfehlen. Die modifizierte Form hingegen, bei der viel Tee und Wasser getrunken wird, kann durchaus zu empfehlen sein, sollte aber am besten nicht eigenständig durchgeführt werden.

Das muss sie aber auch nicht, da es zahlreiche Hotels und Kliniken gibt, die die Schrothkur im Angebot haben.

 

Schrothkur unter Anleitung

Wenn du die Schrothkur unter Anleitung machst in einem Hotel oder einer Klinik, welches sich darauf spezialisiert hat, sieht das Vorgehen meist ein wenig anders aus. Denn hier gibt es auf den Teilnehmer zugeschnittenen Wochenplan für ein, zwei oder idealerweise sogar 3 Wochen.

Hier werden dann auch Phasen der Ruhe und Entspannung sowie Bewegung integriert. Und das oben bereits erwähnte Wickeln steht ebenfalls auf dem Programm.

Wenn also eine Schrothkur in einer dafür qualifizierten Einrichtung nach neuesten Erkenntnissen stattfindet, ist dagegen tatsächlich nichts einzuwenden. Dann funktioniert sie sogar ganz ähnlich wie das Fasten, sie wirkt sich nämlich auf deinen Körper reinigend und entschlackend aus. Und sie hat meistens den netten Nebeneffekt, dass du auch an Gewicht verlierst.