Dürfen Kinder fasten?
Dürfen Kinder fasten?
Fasten ist heutzutage nichts Außergewöhnliches mehr, sondern für viele Menschen schon gang und gebe. Es tut der Gesundheit gut, reinigt den Körper und den Geist.
Nun stellt sich aber verantwortungsbewussten Eltern schnell die Frage: dürfen meine Kinder eigentlich auch fasten? Ist das angemessen oder besteht dabei möglicherweise ein Risiko? Denn immerhin befinden sich die lieben Kleinen ja noch im Wachstum – fehlen ihnen dabei vielleicht wichtige Nährstoffe?
Kinder und Fasten? Ein umstrittenes Thema
Eins vorneweg: Ob Kinder nun fasten sollen oder nicht, daran scheiden sich die Geister. Es gilt auch und gerade unter Fachkräften als sehr rumstritten. Vor allem aus dem oben genannten Grund, nämlich dass Kinder sich mitten im Wachstum befinden, meinen einige Ärzte, dass deswegen wichtige Nährstoffe fehlen würden. Immerhin wird auch älteren Menschen, Schwangeren und Stillenden meistens vom Fasten abgeraten.
Andere wiederum sagten, dass das Fasten generell kein Problem ist – auch nicht bei Kindern – wenn dabei ein paar Dinge berücksichtigt und ein paar Voraussetzungen erfüllt werden.
Das Alter – die erste Voraussetzung
Bei kleineren Kindern wird tatsächlich vom Fasten komplett abgeraten. Erst dann, wenn der Nachwuchs in die Pubertät kommt, sprich als Jugendlicher, könnte das Fasten ein Thema werden.
Zuerst der Gesundheitscheck!
Ganz wichtig: Wer seine Kinder fasten lassen will, sollte unbedingt vorher den Arzt zu Rate ziehen. Dieser sollte vorab zuerst mal einen Gesundheitscheck machen, um den allgemeinen Gesundheitszustand des Kindes festzustellen. Er wird klären, ob das Kind körperlich gesund ist und ob es auch mental schon reif genug ist für eine Fastenzeit.
Was sollte man beachten?
In jedem Fall sollten Eltern ihre Sprösslinge während der Fastenzeit besonders gut im Auge behalten. Wie ist das Verhalten, wie der allgemein ersichtliche Gesundheitszustand? Vielleicht ist es eine gute Idee, wenn schon fasten, dann gemeinsam mit einem oder beiden Elternteilen. Diese können ihren Nachwuchs dann entsprechend unterstützen. Besser wäre es auf jeden Fall, die Fastenzeit in die schulfreie Zeit zu legen. Und: Fasten immer nur in Rücksprache mit dem Arzt!
Fasten, um abzunehmen?
Viele Kinder und Jugendliche schleppen aufgrund falscher Ernährung das eine oder andere Kilo zu viel auf den Rippen mit sich herum. Wäre es nicht gerade dann eine gute Idee, zu fasten, um endlich zum ersehnten Wunschgewicht zu kommen? Vor allem Teenager leiden häufig sehr darunter, wenn sie zu viel auf die Waage bringen und somit von ihrer Traumfigur ein großes Stück entfernt sind.
Die Antwort ist aber eindeutig: um abzunehmen, ist Fasten alles andere als sinnvoll. Beim Fasten geht es nämlich keineswegs darum, Gewicht zu verlieren – das passiert dabei zwar meistens ganz nebenbei, aber dennoch: die Hauptintention beim Fasten ist der Verzicht und die Reinigung des Körpers bzw. des Darms.
Wer Gewicht verlieren will, und das dauerhaft, dem bleibt eigentlich nur eine einzige Möglichkeit: Die Ernährung umzustellen. Jugendliche, die einfach mal eine Woche fasten und danach wieder zu Fastfood und Co, zurückkehren, erleben dabei nämlich ohnehin nur Frust. Ist das Gewicht der Grund, warum über das Fasten nachgedacht wird, dann kann davon also nur abgeraten werden. Stattdessen lieber auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung achten und Fastfood ein für alle Mal vom Teller verbannen.
Alternativen zum Fasten bei Kindern
Es gibt ja bekanntermaßen diverse Variationen des Fastens. Eine davon ist das Heilfasten, bei dem tagelang keine feste, sondern nur flüssige Nahrung zu sich genommen werden darf. Diese Art des Fastens sollte man aber unter 18 Jahren eher nicht in Betracht ziehen. Aber es sagt ja keiner, dass das Kind genau diese Art des Fastens ausprobieren muss.
Wie wäre es Basenfasten? Auch hier wird für eine bestimmte Zeit auf Genussmittel verzichtet, die dem Körper eher schaden als nutzen. Dafür kann man jede Menge an Gemüse, Obst und eben basischen Lebensmittel genießen, die auch für den Körper eine Wohltat sind.
Eine einfachere und vor allem auch völlig risikofreie Variante wäre es auch, wenn das Kind beispielsweise Süßigkeiten fastet. Bekanntermaßen fällt gerade das den allermeisten Kindern ausgesprochen schwer. Dabei lernt es nicht nur, konkret auf etwas zu verzichten, sondern es ist auch zweifelsohne für die Gesundheit positiv.
Auch andere Arten des Fastens wie beispielsweise der Verzicht aufs Fernsehen wäre für Kinder problemlos denkbar – so gewöhnen sie sich daran, was es bedeutet, eine Zeitlang auf liebgewonnene Dinge komplett zu verzichten. Ein guter Grundstein, wenn sie später dann mal – so wie die Großen – „richtig“ fasten wollen.
Fazit: seine Kinder fasten lassen ist gerade in den jungen Jahren keine gute Idee. Bei Teenagern wäre es grundsätzlich denkbar aber nur in Absprache mit dem Arzt und natürlich nur dann, wenn der Jugendliche auch zu 100% bereit dazu ist – ansonsten ist der Misserfolg vorprogrammiert.